Dr. Stock tritt zurück, 29.01.2024
https://www.hessenschau.de/leb-ruecktritt-wolfgang-stock-100.html
Neuer Vorsitz ab 19.12.2023
ANTWORT AUS DEM KHM, 18.12.2023
Brief und Kommentar in den Medien, 29.11.2023
Offener Brief der Stadt- und Kreiselternbeiräte, 14.11.2023
Artikel in der FR, 7.11.13: „Ex-Landeselternbeirats-Vorsitzender kritisiert: „Bei den Schulen hinken wir in Hessen Lichtjahre hinterher“- Interview mit Volkmar Heitmann
Der Knall war nicht zu überhören: Volkmar Heitmann hat vor einer Woche von jetzt auf gleich seinen Rücktritt als Vorsitzender des Landeselternbeirats Hessen erklärt. Und dabei nicht mit Kritik an mangelhafter Elternbeteiligung und einer viel zu trägen hessischen Bildungspolitik gespart.
Hier gehts zum ganzen Artikel: https://www.fr.de/rhein-main/landespolitik/wir-hinken-lichtjahre-hinterher
Wie steht der StEB-Vorsitz in Wiesbaden zu dem Rücktritt?
Der StEB Wiesbaden bedauert den Rücktritt außerordentlich. Seit seinem Amtsantritt 2021 (und hier waren wir mitten in einer Krise) hat der gesamte neue LEB Vorsitz ein ‚Haus der offenen Tür‘ gepflegt.
Alle StEBs und KrEBs (Stadtelternbeiräte und Kreiselternbeiräte aus Hessen, die natürlich auch im regelmäßigen Austausch wiederum mit ihren Eltern stehen) wurden aktiv eingebunden, konnten mitreden und sich auf Augenhöhe austauschen.
Alle 4-6 Wochen finden Videocalls statt, in denen alle StEB und KrEB Vertreter*innen eingeladen werden- es gibt eine Agenda, es gibt offene Fragen, es gibt Hilfestellungen, Diskussionen und einen absolut produktiven Austausch!
Dies war ein neues Miteinander, das wir außerordentlich geschätzt haben und weiterhin schätzen! Unser Mitspracherecht war und ist wieder wichtig und wir hatten und haben die Möglichkeit uns einzubringen, auch mitzuwirken. Danke für diese Öffnung an dieser Stelle!
Dass aber die Arbeit auch äußerst frustrierend sein kann, erleben wir auch am eigenen Leibe. 20h die Woche für die Elternarbeit ist durchaus normal und im Ehrenamt ‚eben mal so nebenher‘ zu stemmen – für viele kaum machbar. Wenn dann die Erfolge ausbleiben, findet man auch kaum mehr Mitstreiter in der Elternschaft (“ Das bringt ja eh nichts….“)
Und hier beginnt sich der Kreis zu schließen: Weniger Elternarbeit bedeutet noch mehr Arbeit für die verbleibenden Engagierten, die bereits an ihre Grenzen stoßen und dann meistens nicht einmal Erfolge zu verbuchen haben. Das führt dann langfristig zur frustrierten Aufgabe der Ämter und Enttäuschung über die Machtlosigkeit der nicht vorhandenen demokratischen Mitsprache.
Das hessische Schulgesetz, das letztes Jahr novelliert wurde, ist ein gutes Beispiel: Der LEB hat alle StEBs und KrEBs gebeten, ihr Anmerkungen einzubringen, hat das alles gebündelt, ausgewertet und eingebracht. Wenn wir dann am Ende sehen, was übrig geblieben ist, kann man sich fragen, ob sich dieser tage- und wochenlange Einsatz gelohnt hat. Wer, wenn nicht wir als Gremien wissen denn, was uns wichtig ist, was praktikabel und notwendig ist?
Es geht um Wertschätzung, es geht um Anerkennung und es geht um Präsenz: Wir sind bereit zu investieren und es gibt gute Beispiele, in denen es funktioniert, ABER: Warum kann es kein Austausch auf Augenhöhe sein, warum werden wir als Elternvertreter so oft hingehalten, abgebügelt, nicht ernst genommen?
Wir sind engagiert, wir sind bereit und wir möchten voran. Eine vergleichsweise banale Einrichtung eines Mailverteilers, ein funktionierendes VK-Tool, Homepages für die StEBs und KrEBs usw. sind da nur kleine Dinge, die wir uns wünschen.
Wir sind bereit und wir freuen uns, wenn auch wir unsere Eltern einmal sagen könne: „Schaut, das haben wir zusammen erreicht- für unserer Kinder. Der Einsatz hat sich gelohnt!“
Für den StEB, der Vorstand, 4.11.2023
Unterstützung für zurückgetretenen Landeselternsprecher, hessenschau 3.11.2023
Vize-Vorsitzender: Gründe für Rücktritt nicht überraschend
Heitmanns bisheriger Stellvertreter im LEB-Vorstand, Ingo Radermacher, sprang dem ehemaligen Vorsitzenden nun zur Seite. „Viele seiner Punkte kann ich unterschreiben“, sagte Radermacher am Freitag. Der Rücktritt habe auch ihn überrascht, die Gründe nicht.
Wie Heitmann vermisst auch Radermacher beim Kultusministerium den Willen zur echten Zusammenarbeit. „Wir arbeiten nicht gegen das Ministerium.“ Kultusminister Alexander Lorz (CDU) habe sich bei den wenigen Treffen zwar interessiert gezeigt, auf der Referenten-Ebene darunter sei die Mitwirkung dann versandet.
Landesschulsprecherin: „keine echte Mitbestimmung“
Eine Erfahrung, die auch Landesschulsprecherin Pia Rosenberg machte: Seit 2020 spricht sie für die rund 840.000 Schülerinnen und Schüler in Hessen. Man stecke viele ehrenamtliche Stunden in das Amt „für nur kleine punktuelle Ergebnisse“, berichtete sie am Freitag. Andere Schülervertreter hätten ihr Engagement sein lassen, als ihnen die geringe Gestaltungsmöglichkeit deutlich wurde.
Rosenberg sieht grundsätzliche Probleme bei der „Bildungspartizipation“. Es gebe keine echte Mitbestimmung, obwohl diese sogar gesetzlich geregelt ist.
Sie verwies auf Artikel 56 der Hessischen Verfassung, in dem es unter anderem heißt, dass Erziehungsberechtigte das Recht haben, die Gestaltung des Unterrichtswesens mitzubestimmen.
Das Ministerium höre sich bestenfalls die Haltung der Schülerlobby an, selten würde es die Vorschläge dann auch umsetzen.
Hier geht es zum gesamten Beitrag
Reaktion des HKM, 01.11.2023, Kultusministerium: „Vorwurf abstrus“
(…)
Das Kultusministerium unter der Leitung von Minister Alexander Lorz (CDU) wies die Vorwürfe auf hr-Nachfrage am Mittwochabend zurück. Der Landeselternbeirat sei stets gut eingebunden, sagte ein Sprecher. Der Vorwurf, dass große Themen nicht angepackt würden, sei abstrus.
Mit den übrigen Mitgliedern des Landeselternbeirats finde zudem ein sehr guter Austausch statt.
Pressemitteilung, 01.11.2023
Volkmar Heitmann tritt zurück
Der seit Juni 2021 amtierende Vorsitzende des Landeselternbeirates von Hessen (LEB), Volkmar Heitmann, tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück und gibt auch seine Mitgliedschaft im Landeselternbeirat auf.
„Ich habe im Laufe meiner Amtszeit immer mehr den Eindruck gewonnen, dass der Landeselternbeirat nicht ausreichend wirksam ist und auch nicht wirksam sein soll.“ So schaffe es das Kultusministerium trotz langjähriger Bitten des LEB nicht, das Gremium über einen landesweiten Mailverteiler in die Lage zu versetzen, schnell und unkompliziert mit allen Elternvertretungen in Hessen zu kommunizieren und somit eine effektive Elternmitwirkung zu organisieren.
Auch die dringenden Themen, wie zum Beispiel Bildungsgerechtigkeit, Unterrichtsversorgung, die Überlastung der Lehrkräfte, die Erziehung unserer Kinder hin zu einer demokratischen und offenen Streitkultur, den Klimawandel, die Inklusion, die physische und psychische Gesundheit unserer Kinder, würden, wenn überhaupt, nur halbherzig angepackt.
„Mein Aufwand als LEB-Vorsitzender steht in keinem Verhältnis zum Nutzen bzw. zu irgendwelchen Effekten.“, sagte Volkmar Heitmann. Er fühle sich zunehmend weniger durch das Gremium unterstützt und schließlich haben auch gesundheitliche Fragen eine Rolle gespielt.
Außerdem bemängelt Heitmann, dass durch die fehlende Gleichstellung der ehrenamtlichen Elternvertreter und Elternvertreterinnen mit anderen Ehrenämtern, wie Angehörigen von Kreis- oder Stadtparlamenten, die in der Hessischen Verfassung festgeschriebene Elternmitwirkung nicht umgesetzt werden kann. „Die Mitarbeit in Gremien wie dem LEB und besonders im Vorstand muss allen Eltern möglich sein. Momentan können sich das eigentlich nur wohlhabende Rentnerinnen und Rentner und Privatiers finanziell und zeitlich erlauben.“
Bis zur Neuwahl des Vorsitzenden, vermutlich im Dezember 2023, werden die Stellvertretenden Vorsitzenden Thorsten Sprenger und Ingo Radermacher die Amtsgeschäfte weiterführen.
Freundliche Grüße
Landeselternbeirat von Hessen
Abraham-Lincoln-Straße 38-42
65189 Wiesbaden
Tel.: 0611 445752111