Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) hat die neue JIM-Studie 2024 veröffentlicht. Die Untersuchung zeigt, wie Jugendliche digitale Medien nutzen und welche Herausforderungen sie dabei erleben.
KI und Jugendliche: Nutzung nimmt zu
Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag vieler Jugendlicher angekommen. 57 % der 12- bis 19-Jährigen nutzen mittlerweile KI-Anwendungen – besonders ChatGPT, aber auch Snapchat-KI, Google-KI oder DALL-E. Vor allem für Schulaufgaben (67 %) greifen sie darauf zurück, aber auch zur Unterhaltung (52 %) oder für Recherchen (43 %).
Fake News und problematische Inhalte auf dem Vormarsch
61 % der Jugendlichen sind im letzten Monat auf Fake News gestoßen – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2021 (42 %). Auch beleidigende Kommentare (57 %) und extreme politische Inhalte (54 %) sind verstärkt zu finden. Besonders besorgniserregend: Fast jede*r dritte Jugendliche berichtet von sexueller Belästigung im Netz, insbesondere auf Instagram.
Soziale Medien als wichtigste Nachrichtenquelle
WhatsApp, Instagram, TikTok und YouTube spielen eine zentrale Rolle für Jugendliche – nicht nur für die Kommunikation, sondern auch für Nachrichten. Ein Drittel informiert sich über aktuelle Ereignisse über Plattformen wie Instagram oder TikTok. Gleichzeitig vermeiden viele Jugendliche bewusst Nachrichten, da sie sich von negativen Meldungen belastet fühlen.
Smartphone – unverzichtbar, aber auch kritisch hinterfragt
Das Smartphone bleibt das wichtigste Medium: Zwei Drittel der Jugendlichen verbringen oft mehr Zeit am Handy als geplant. Gleichzeitig genießen es 59 %, Zeit ohne Internet und Smartphone zu verbringen.
Die JIM-Studie wird seit 1998 jährlich durchgeführt und bietet fundierte Einblicke in das Medienverhalten von Jugendlichen in Deutschland. Die vollständige Studie ist auf www.mpfs.de
Bildquelle: Hergestellt mit KI – DALL·E